„Wir sind stolz darauf,
das Lernen sichtbar zu machen.
Die Lernfortschritte werden in "'lernerfreundlicher' Sprache angezeigt,
damit unsere Lernenden wissen:
Wie komme ich voran? Wo gehe ich hin? Wohin als nächstes?“
Die Lernfortschritte werden in "'lernerfreundlicher' Sprache angezeigt,
damit unsere Lernenden wissen:
Wie komme ich voran? Wo gehe ich hin? Wohin als nächstes?“
Personalisierte Schlüsselringe - von Stonefields-Kindern gemacht Foto: @S_Allen_23 |
Personalisiertes Lernen - notwendig und unmöglich?
Die Klassen werden immer verschiedener. Kinder im selben
Lebensjahr liegen bis zu mehreren Lernjahren auseinander z. B. in Mathematik oder Deutsch.
Daher wird schon lange versucht, das
Lernen zu 'personalisieren'. Viele Lehrpersonen wollen das - aber woher die
Zeit nehmen? Wie versorgt man jede Schülerin und jeden Schüler mit den gerade
passenden Aufgaben? Und wenn man viele kleine Untergruppen mit je unterschiedlichen
Lernständen hat - wie soll man das bewältigen?
Lösung: grössere Klassen – mehr personalisiertes Lernen
Dieser Vorschlag hört sich im ersten
Moment widersinnig an. Also: soll das gehen?
In einem Stonefields-Jahrgangshub
halten sich z. B. 72
Schülerinnen und Schüler auf. Da kann
man mehrere grössere Untergruppen bilden, z. B. sechs 12er-Gruppen. Die drei
Lehrpersonen können je eine Untergruppe unterrichten. Die anderen Kinder lernen
in der Zeit selbständig. Sie bekommen je auf ihren Lernstand zugeschnittene
Aufgaben (oder wählen sie selbst). Während z. B. Spiro im Lesen zur (weit
fortgeschrittenen) Gruppe „Hasen“ gehört, ist er in Mathe in der Gruppe
„Seehunde“, die mehr als ein Jahr zurückliegt. Grössere „Klassen“/ Hubs
ermöglichen mehr verschiedene Gruppenbildungen als kleine.
Die Gruppenbildung übernimmt der Computer
Das Lernmanagement-System der Stonefields-Schule heisst „SchoolTalk“. Dort hat jedes Kind seinen
eigenen Platz. Da legt es seine Arbeiten
und Aufgabenlösungen ab. Die Lehrperson checkt diese hochgeladenen Lernbelege.
Wenn sie einen angezielten Lernfortschritt belegen, hakt sie diese
Kompetenzstufe ab. Das entsprechende Feld wird „grün“. Das Kind bekommt oder
sucht für den nächsten Tag die anschliessende, etwas schwierigere Aufgabe, oder
startet mit einer neuen Kompetenz. Wenn es dem Kind nicht gelingt, die
jeweilige Kompetenzstufe zu meistern,
bleibt das Feld gelb. Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten: Eine ist, dass
der Computer eine Gruppe aller Kinder bildet, die in diesem Kompetenzbereich
gerade nicht weiterkommen. Er signalisiert dies den drei Lehrpersonen. Diese
finden dann in ihren miteinander
verbundenen Kalendern einen passenden Termin. Und eine von ihnen plant z.
B. eine Vertiefungsstunde für eine Kleingruppe „Fantails“ ein.
Jedes Kind hat täglich einen eigenen Stundenplan
Jedes Kind findet täglich auf seinem digitalen „Steuerpult“
seinen individualisierten Stundenplan. Kinder, die gerade nicht in einer
lehrergeführten Gruppe arbeiten, erhalten durch den Computer, evtl. mit
Nachkorrektur der Lehrperson, Aufgaben oder Anregungen für die Einzelarbeit. Diese können sie auch
zu mehreren bearbeiten. Sie laden dann ihre Lernbelege hoch. Wenn sie schneller
fertig sind, können sie aus einem grossen Pool von Lernressourcen wählen, die
auf einen ihrer nächsten Lernschritte passen. Sie können wieder Lernbelege hoch
laden usw.
Die nächste Aufgabe selbst wählen
Auf einer Übersicht können die
einzelnen Schülerinnen sehen, wie sie in z. B. sechs grossen Bereichen im Lernen
fortschreiten. In der Sprache von Stonefields heissen diese Fortschritte
„progressions“. Das hört sich vorwärtsgewandt und dynamisch an. Im
deutschsprachigen Raum heissen diese „Kompetenzen“. Eine hiesige Schule könnte sich
aber entschliessen, diese umzubenennen, Z. B. in "Lernfortschritte". Die Lernenden sehen auf dieser Übersicht, wo
sie in Relation zu den Zielen der Jahrgangsstufe stehen.
Spiro sieht, dass er im Lesen weit vorne ist, dass er in Mathe noch Fortschritte machen könnte. Wenn er gerade Einzelarbeit hat, muss er sich entscheiden, wo er hin klickt. Will er weiter Lesen üben, die Mathematik aber meiden, dann fehlen dort die Lernbelege. Die Lehrperson wird ihn dann bald persönlich ansprechen und mit ihm klären, wie es weiter gehen soll.
Spiro sieht, dass er im Lesen weit vorne ist, dass er in Mathe noch Fortschritte machen könnte. Wenn er gerade Einzelarbeit hat, muss er sich entscheiden, wo er hin klickt. Will er weiter Lesen üben, die Mathematik aber meiden, dann fehlen dort die Lernbelege. Die Lehrperson wird ihn dann bald persönlich ansprechen und mit ihm klären, wie es weiter gehen soll.
.
Wenn Sie an einer deutsch kommentierten Webinar zu
Schooltalks interessiert sind, schreiben Sie eine E-Mail an llsm.ph@fhnw.ch
Kommentare
Kommentar veröffentlichen