Laptops im Unterricht - selbstverständlich
Die Lernenden haben alle ihre Laptops gestartet. Eine Selbstverstädnlichkeit nicht nur an dieser High-School (siehe Blog-Beitrag vom 26. 2. 2018).Auf dem
Schulserver finden sie Materialien dazu,
woran man kreativ geschriebene Texte erkennt. In der Einzel- und der
Gruppenarbeit werden die Laptops genutzt. Wenn im Plenum ausgewertet wird, gibt
Frau Wilkinson ein Signal und die Bildschirme werden nach unten geklappt.
Michelle Wilkinson sucht Augenkontakt zu den Lernenden. Rechts hinter ihr an der Wand die immer wiederkehrenden Symbole und Begriffe, die den Selwise-Weg des Lernens ausmachen |
Aufgabe und Lösungen
Sie teilt auf einem A3-Blatt eine kurze Schilderung aus. Überschrift
„My grandfather wears slippers“ (siehe das Foto
weiter unten)
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe zu
bewerten, inwiefern dieser Text den Kriterien für kreatives Schreiben entspricht.
Zuerst tauschen sich die Lernenden 2 Minuten dazu aus, wie sie die Kriterien
verstehen. Dann lesen sie den Text allein, markieren, machen Anmerkungen usw.
Sie können sich auch weiter besprechen.
Für mich frappierend war, wie viel Unterschiedliches die
einzelnen in dieser Phase herausgearbeitet haben. Überall waren Anmerkungen,
Farben usw. zu sehen. Beim Herumgehen konnte man innerhalb einiger Sekunden
erfassen, worauf sie jeweils den Schwerpunkt
gelegt hatten.
Nun kommt die erste Auswertung im Plenum: Lernende zeigen auf, machen erste Kommentare: „Überschrift hat nichts mit dem Inhalt zu tun“. „Keine Struktur; Kein Schluss“ usw.
Beispiel für eine Lösung |
Nachdenken über das Lösen
Danach findet 10 Minuten lang ein Austausch in 2er- bis 4er-Gruppen statt. Sie
sollen herausarbeiten, wo der Text auf der Oberfläche bleibt (surface), und wo
er Tiefe zeigt (deep). Dazu gibt es wieder Hilfen. Die Fragewörter unter
der Tafel ( auf Bild 1) geben Anregungen.
Lautstärke in der Klasse einpegeln
Mit Ihrem Signal-Plakat gibt Frau Wilkinson an, welche Lautstärke
sie in der jeweiligen Arbeitsphase erwartet. Der Pfeil steht während der Gruppenarbeit auf
1-Whisper - softly/quietly.
Zwei Gruppen berichten
anschliessend über ihre Ergebnisse. Gemeinsam wird herausgearbeitet, dass es beim
kreativen Schreiben um das Informale geht: Die persönliche Note.
Abschliessend füllen alle für sich auf dem Laptop einen
Selbsteinschätzungsbogen aus: Wie gut kann ich in meiner Muttersprache Englisch die verschiedenen Anforderungen an gute Texte
erfüllen (English skills self evaluation; im Foto mit dem Lösungsbeispiel links
oben zu erkennen). Wieder findet man die vier Stufen der Kompetenzentwicklung
wieder: Wipe out (streich es durch) - stand (stehe sicher auf dem Surfbrett) -
surf (surfe auf den Wellen) - soar (fliege über dem Wasser).
Abschluss der Stunde
Michelle Wilkinson fasst zusammen: „Ihr hat das jetzt das
erste Mal in meinem Unterricht gemacht. Wir werden gemeinsam daran
weiterarbeiten. Es geht mir darum, dass ihr darüber nachdenken und sprechen
könnt, was gute englische Texte ausmacht. Und wie ihr das immer besser lernt. Wir
nennen das ‚Metakognition‘.
Am Schluss sammelt
Frau Wilkinson die A3-Blätter mit den bearbeiteten Aufgaben ein (Namen werden noch
drauf geschrieben). Und sie bittet die Lernenden, ihre Selbsteinschätzungsbögen
abzuspeichern. Diese wird sie sich später ansehen.
Mein Resumee
Das war eine interessante Stunde für mich. Allein schon als jemand, für
den Englisch eine Fremdsprache ist, zu sehen, was 15-Jährige in einer kurzen
Stunde herausarbeiten können. Das hat mich beeindruckt. Ein weiterer Punkt ist
die selbstverständliche Nutzung der Laptops im Unterricht. Und, wie die
Lehrerein das im Klassenmanagement routiniert einbaut. Ins Grüblen gebracht hat mich, dass sie nun noch einiges an Arbeit am Schreibtisch (A3-Blätter) und
am eigenen Laptop (Selbsteinschätzungsbögen) zu erledigen hat. Ob man die
Schülerdateien genau so effizient auswerten kann, wie die A3-Blätter? Was
bedeutet das für ihre Arbeitsbelastung ? Jedenfalls kann man auch
da sicher einiges von Frau Wilkinson lernen.
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