In den deutschsprachigen Ländern werden Milliarden in die "Digitalisierung der Schule" investiert. Was kann man dazu in Neuseeland beobachten? Das Selwyn-College (siehe den Blogeintrag vom 24.2.) ist hier mein erster Beobachtungsfall. Standard an allen Schulen ist ein digitales Einloggverfahren für Besuchende an der Rezeption. Man bekommt einen Kleber mit Barcode ausgedruckt, den man während seines Besuches sichtbar trägt.
Mindestens zwei Personen an dieser Schule mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern arbeiten Vollzeit für das Funktionieren des "Selnet". Die eine ist für die Hardware und die IT-Infrastruktur zuständig. Die andere sorgt dafür, dass die Software und die Datenerfassungssysteme der Schule stabil und in Übereinstimmung mit den pädagogischen Zielen und Prozessen laufen. Wer in die Schule (Klasse 9) eintritt muss vom ersten Tag an seinen eigenen Laptop mitbringen.
Ein Kernstück des digital unterstützten Arbeitens ist das elektronische Selwyse-Schülerportfolio. Anna, hat es mir in 15 Minuten vorgestellt und erklärt. Mit ihrem E-Portfolio verfolgt sie ihre Fortschritte über alle Leistungsziele (Achievement Objectives) über alle neun Lernbereiche hinweg. Anna sagt, es ist eine "visuelle Darstellung meiner Leistungen".
Meistens dient die Portfolio der Verbesserung, ohne Notendruck. Zu jeder Aufgabe erhält Anne ein Feedback. Sie leitet daraus ab und hält fest, welche nächsten Schritte sie tun kann, um ihre Leistung zu verbessern. Das E-Portfolio wird mit der zuständigen Lehrperson, mit dem persönlichen Mentor und auch mit den Eltern besprochen.
Das Portfolio gibt auch an, auf welchrm Curriculum-Stufe sie arbeitet und welche Note sie erhält: E (exzellent oder Wellenfliegen), M (gut oder Surfen) oder A (erreicht oder Stehen). Die Erfolgskriterien, also was es braucht, um ein A, ein M oder ein E zu erzielen, werden einem durch die Portfolio-Arbeit glasklar, sagt Anne. Dabei geht jeder Lernende seinen eigenen Weg. Und der gehört ihm. Keinesfalls ist für alle das Gleiche passend ("not: one size fits all")
Technisch handelt es sich um ein Excel-Template, das in der Selnet-Cloud gespeichert wird. Es wird alle paar Tage während der Unterrichtzeit ausgefüllt (pro Zeile im Schnitt ca. 20 Minuten). Anne sagt mehrfach, dass es leicht für sie ist, das Portfolio auszufüllen. Alle Lehrpersonen nutzen es, so ist man schnell eingewöhnt. Und auch die Peers helfen sich untereinander.
Zum Anfang dieses Eintrags zurück - die Darstellung zeigt, was man sich einhandelt, wenn man die Digitalisierung der Schule nutzen will. Die ganze Schule, das Lehren und Lernen verändert sich. Ob man das will, wie man das will? Mit dem Kauf von Hard- und Software allein ist es jedenfalls nicht getan.
Elektronischer Türsteher des Selwyn-College |
"Walk up the Selwyse-stages" Anna, 11. Klasse
Ein Kernstück des digital unterstützten Arbeitens ist das elektronische Selwyse-Schülerportfolio. Anna, hat es mir in 15 Minuten vorgestellt und erklärt. Mit ihrem E-Portfolio verfolgt sie ihre Fortschritte über alle Leistungsziele (Achievement Objectives) über alle neun Lernbereiche hinweg. Anna sagt, es ist eine "visuelle Darstellung meiner Leistungen".
Meistens dient die Portfolio der Verbesserung, ohne Notendruck. Zu jeder Aufgabe erhält Anne ein Feedback. Sie leitet daraus ab und hält fest, welche nächsten Schritte sie tun kann, um ihre Leistung zu verbessern. Das E-Portfolio wird mit der zuständigen Lehrperson, mit dem persönlichen Mentor und auch mit den Eltern besprochen.
Das Portfolio gibt auch an, auf welchrm Curriculum-Stufe sie arbeitet und welche Note sie erhält: E (exzellent oder Wellenfliegen), M (gut oder Surfen) oder A (erreicht oder Stehen). Die Erfolgskriterien, also was es braucht, um ein A, ein M oder ein E zu erzielen, werden einem durch die Portfolio-Arbeit glasklar, sagt Anne. Dabei geht jeder Lernende seinen eigenen Weg. Und der gehört ihm. Keinesfalls ist für alle das Gleiche passend ("not: one size fits all")
Technisch handelt es sich um ein Excel-Template, das in der Selnet-Cloud gespeichert wird. Es wird alle paar Tage während der Unterrichtzeit ausgefüllt (pro Zeile im Schnitt ca. 20 Minuten). Anne sagt mehrfach, dass es leicht für sie ist, das Portfolio auszufüllen. Alle Lehrpersonen nutzen es, so ist man schnell eingewöhnt. Und auch die Peers helfen sich untereinander.
Zum Anfang dieses Eintrags zurück - die Darstellung zeigt, was man sich einhandelt, wenn man die Digitalisierung der Schule nutzen will. Die ganze Schule, das Lehren und Lernen verändert sich. Ob man das will, wie man das will? Mit dem Kauf von Hard- und Software allein ist es jedenfalls nicht getan.
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