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Es werden Posts vom Februar, 2018 angezeigt.

Die Schule, das Kanu - Zusammenarbeiten macht Ankommen möglich

Wie nur haben es die Polynesier vor über 800 Jahren geschafft, mit ihren Holzkanus ( waka ) über grosse Distanzen nach Neuseeland zu finden? Diese Frage bewegt selbst die grossen zeitgenössischen „Navigatoren“, die im Sommer 2018 mit bauähnlichen Bootenvon Auckland nach Wellington gefahren sind: Waka-Odyssee 2018 . Und dabei knapp am grossen Zyklon Gita vorbei gekommen sind, der zunächst in Tonga und später   im Zentrum Neuseelands grosse Schäden angerichtet hat. Wir hatten das Glück, die Geschichten von vier Navigatoren zu hören, die nichts aufregender und lebendiger finden, als heute mit einem waka über den Pazifik zu fahren, und tagelang nichts anderes um sich herum zu sehen, als Horizont. Ort der Veranstaltung war das Nationalmuseum Neuseelands. Es hiess einmal Kolonialmuseum, dann Dominion Museum und heute Te Papa . In der Sprache der Maori, den Nachkommen der polynesischen Seefahrer, heisst dies ungefähr "Schatzkiste". Richtige Erklärungen hatten die vier au

Digital denn schon

In den deutschsprachigen Ländern werden Milliarden in die "Digitalisierung der Schule" investiert. Was kann man dazu in Neuseeland beobachten? Das Selwyn-College ( siehe den Blogeintrag vom 24.2. ) ist hier mein erster Beobachtungsfall. Standard an allen Schulen ist ein digitales Einloggverfahren für Besuchende an der Rezeption. Man bekommt einen Kleber mit Barcode ausgedruckt, den man während seines Besuches sichtbar trägt. Elektronischer Türsteher des Selwyn-College Mindestens zwei Personen an dieser Schule mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern arbeiten Vollzeit für das Funktionieren des "Selnet".  Die eine ist für die Hardware und die IT-Infrastruktur zuständig. Die andere sorgt dafür, dass die Software und die Datenerfassungssysteme der Schule stabil und in Übereinstimmung mit den pädagogischen Zielen und Prozessen laufen. Wer in die Schule (Klasse 9) eintritt muss vom ersten Tag an seinen eigenen Laptop mitbringen . " Walk up the Selwyse-stages

Selwyn College - eine Schule arbeitet sich nach Vorne

Mein Interesse an neuseeländische ist auch durch Sheryll Ofner ausgelöst. Sheryll hat uns im Mai 2017 an der PH am Campus Brugg-Windisch besucht. Das lief sehr spontan, von einem auf den anderen Tag. Und sie hat einen Vortrag gehalten, der mich neugierig gemacht hat. Sheryll ist seit ca. 10 Jahren Schulleiterin des SelwynCollege . Die öffentlichen Sekundarschule liegt in Aucklands Vorort Kohimarama . Mit einem nicht allzu hohen Dezil ist sie nicht auf Rosen gebettet (Sheryll mag es nicht, wenn man das Dezil nennt - ich lasse es daher weg). Damals bestanden lediglich ca. 40% der 700 Lernenden dasLevel 1 (von 3) der NCEA-Abschlussprüfungen (Grundanforderungen). Seit einigen Jahren liegt diese Zahl konstant bei über 90% der inzwischen weit über 1.000 Schülerinnen und Schüler.  Zentrales Hilfsmittel dafür ist ein E-Portfolio. Es ist auf den kompetenzorientieren nationalen Lehrplan abgestimmt. Es legt für drei Kompetenzniveaus die gewünschten Lernergebnisse sowie Erfolgskri

Schule - ein heisses Regen-Thema

Oft schaffen es nationale Bildungsthemen in die Nachrichten oder auf die Titelseiten der Zeitungen. Aktuell sind dies zwei Themen:  Die National Party, die 2011-2017 das fünfte Mal die Regierung anführte, hatte so genannte Partnerschafts-Schulen eingeführt. Diese sind wie die ihre US-amerikanischen Vorbilder, die Charter-Schools zwar überwiegend öffentlich finanziert, unterliegen aber weniger Regulierungen als die staatlichen Schulen, die in Neuseeland bei weitem in der Mehrheit sind. Die seit 2017 regierende Labour-Party will diese nun wieder zurückführen zugunsten des öffentlich geführten Schulwesens. Dies führt zu intensiven Auseinandersetzungen. Auch in Neuseeland nimmt die soziale Ungleichheit zu. Diese spiegelt sich auch in den sozioökonomischen Dezilen, nach denen die staatlichen Schulen eingeordnet sind (siehe Blogbeitrag Bildungssystem bei Dauerregen ). Immer mehr Kinder in Schulen aus den niedrigen Dezilen kommen ohne Frühstück in die Schule. Oder sie kommen be

Relaxen in der Bibliothek

Schon immer hat es mich in fremden Städten und Ländern in die Bibliotheken gezogen. Ob die Sylvia Ashton-Warner Library in Epsom schon meine hundertste ist? Das Schöne - sie ist klimatisiert. Ein Sahnehäubchen oben drauf auf den Luxus dieses recht frei zugänglichen Austausch- und Wissensmagnets. Eine klassische Unibibliothek. Es herrscht Ruhe, auch wohl da Semesterferien. 2004 zweigeschossig gebaut - was auffällt: Gruppenräume schallisoliert zum gemeinsam arbeiten. Treffpunkte (ob es dann im März immer noch so still ist?). Maori- und Pacific Kulturen haben ihren Platz.

Bildungssystem bei Dauerregen

SIEBZIG mm Tages-Niederschlag, 23 Grad Celsius; 100% Luftfeuchtigkeit. Also Blog weiterschreiben. Die Website des NZ-Bildungsministeriums zeigt immer eine Übersicht über die Bildungsstufen. Das Schulsystem ist schnell erklärt, denn alles ist ja landesweit zentral und übersichtlich gerahmt. Kinder und Jugendliche gehen im Alter von ca. 5 bis ca. 19 Jahren in die Schule (Schulpflicht 6 bis 16). Die Primarschule umfasst Klassen 1 bis 6; die Mittelschule ist entweder darin integriert oder umfasst die Klassen 7 und 8;   und die Sekundarschulen gehen dann von der 9. bis 13. Klasse. Die Sekundarschulen werden „High School“ oder „College“ genannt, In Auckland auch „Grammar School“. 85 % der Schulen sind staatlich, 10 % halbstaatlich, und lediglich 5 % sind privat. Letztere nehmen ein Schulgeld von nicht selten 20.000 neuseeländischen Dollars (NZ$) und mehr; die "state integrated schools“ kosten ca. 1.500 NZ $. Für alle Schulen wird immer wieder festgelegt, wie die sozioöko